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Donnerstag, 2. Oktober 2008

Immobilienverwaltungsgesellschaft

So.. ich muss jetzt mal ne Runde Frust ablassen... In unserem Schlafzimmer schimmelt es. Direkt am Fenster, an der Ecke einer Außenwand. Wenn ich schlafe liege ich ungefähr einen halben Meter daneben. Prickelnd. Wohnungsverwaltungsmenschen angerufen, nennen wir ihn mal "L.", tatsächlich erreicht (Novum!) und er käme dann Nachmittags direkt vorbei um sich das anzusehen. Klingt ja supernett - wenn man allerdings weiß, dass er im selben Haus wohnt (und er weiß, dass ich das weiß) kein großer Umweg.

L. erscheint also. Quetscht sich zwischen Bett und bodentiefes Fenster und versucht hilflos den Schaden zu fotografieren. Klopft die Verschalung des Fensters ab, flucht darüber. Ich biete ihm an, meine eigenen Fotos per Mail zuzuschicken. L. freut sich. L. sagt, dass der Schaden wahrscheinlich ein Fehler beim Einbau der Fenster ist, dass da Feuchtigkeit eingedrungen ist. (Man muss dazu sagen, dass unsere Keller regelmäßig unter Wasser stehen, Feuchtigkeit so sehr die Kabelschächte bei uns hochklettert, dass die Telefondosen korrodieren und mit Grünspan übersät sind. Und ich weiß, dass bei den zwei anderen Parterre-Wohnungen im Vorder- und Hinterhaus akute Schimmelschäden waren, so dass ganze Wände herausgeklopft, bzw. eine ganze Wohnugn komplett saniert werden musste.)

Ich weise L. noch darauf hin, dass unsere tollen neuen Fenster selbst dann ziehen, wenn sie komplett geschlossen sind. Er tut extrem empört und ja, darum werde man sich dann auch sofort kümmern. Das könne ja nicht angehn. Er habe am nächsten Morgen ein Gespräch mit dem Architekten/Bauleiter und danach werde er sich dann direkt melden. Ich schicke ihm direkt am selben Tag noch die Mail mit den Bildern und einem kurzen Text, Rückmeldung kommt allerdings keine.

Nun... wer meldet sich (natürlich) nicht am nächsten Tag? Genau. (Ich hätte ja echt schon stutzig werden sollen, vor drei Jahren hatte er mir auch erzählt er habe am nächsten Tag ein Gespräch mit dem Bauleiter wegen unserem seltsamen Fußboden... auf den Rückruf warte ich bis heute..)
Was nun folgte war eine telefonische Hetzjagd, samt Verschleppungstaktik von Seiten der mühsam freundlichen Sekretärin. Ich rief an, mein Mann rief an, ich rief nochmal an, ich hinterließ während meiner zig Anrufe ungefähr 5 Nachrichten bei der Sekretärin, die jedesmal versprach Herrn L. auf jeden Fall sorgsam zu erinnern. Kein Rückruf, kein Lebenszeichen. Nix. Absolute Tauchstation.

Um mal eine kurze (und sehr beispielhafte) Szene wiederzugeben:

Es ist 14.47 Uhr. Ich rufe an, mir wird von der Sekretärin mitgeilt, dass L. in einer Besprechung sei. Ich solle doch in ca. 15 Minuten nochmal anrufen, dann sei er verfügbar. Ich rufe um 15.02 Uhr an - niemand geht ans Telefen. Ebenso nicht um 15.05 Uhr. Um 15.07 Uhr wird der Hörer abgehoben, auf meine Frage, ob Herr L. JETZT zu sprechen sei, kommt die erstaunte Aussage, dass er natürlich nicht mehr im Hause sei, weil "Der ist schon gegangen." Aha. Ich beherrsche mein Wutschnauben und kann mir die Frage abringen, wann er gegangen ist. "Vor 5 Minuten." Ahso.. ja.. mh.. nee, is klar.. Zufälle gibts..

Aber, es gibt ja noch Zeichen und Wunder:

Am 16.09. war Herr L. hier und heute, am 2.10., habe ich ihn dann tatsächlich endlich mal wieder ans Telefon bekommen. Allerdings trug die minutenlange Bedudelung mit "Für Elise" in der Warteschleife wenig dazu bei meine ..äh.. entfesselte Stimmung zu lockern. (Ich weiß nicht, was Warteschleifen-Musik-Bespieler zu solchen Maßnahmen greifen lässt. Niemand, wirklich ABSOLUT NIEMAND erträgt "Für Elise" in quälend-leiernder billigst-Synthie-Version und ist danach noch nett!)

Was folgte war ein verbaler Schlagabtausch. L. nimmt ab, im Hintergrund brüllen lautstark irgendwelche Männer herum. Ich erkundige mich nach dem Stand der dinge. Jaaaa, da würde ich jetzt eine Firma drum kümmern und das beseitigen. Ich bringe zum Ausdruck, dass mich sein Verhalten sich knapp 2 1/2 Wochen auf Tauchstatiion zu gehen gelinde gesagt "not amused". Frage nach wie lange das jetzt wieder dauert. Er sagt, er weiß es nicht, das müsse jetzt die Firma "LM" klären. Die würden sich dann irgendwann bei mir melden. Ein mentales Knurren ist von mir zu vernehmen. Ich zwinge ihn dazu die Nummer der besagten Firma rauszusuchen (wieder eine Unterbrechung mit "Für Elise" - meine Stimmung steigt),damit ich dort gegebenenfalls Nachhaken kann.

Im Verlauf des weiteren Gesprächs kommt dann raus, er habe ja mit den Architekten gesprochen und man sei jetzt der Meinung, dass der Schimmel nicht aufgrund eines Baumängels entstanden sei. Auf meine Nachfrage ob jetzt die Meinung sei, dass ich daran Schuld wäre, rückt er zögernd damit raus, dass dies derzeit die Meinung sei. Aha.

Ich frage weiter nach, was jetzt mit den Fenstern ist. Er ist sehr verwirrt. Hat offensichtlich absolut keine Ahnung wovon ich spreche. Murmelt was von "Ja... äh.. also da muss ich gucken.. ob ich da ein Fax, also äh.. da kümmert sich dann die Firma drum und meldet sich bei ihnen!" Ich gebe es zu, meine leicht gehässige Antwort "Wann denn? Dieses Jahr, oder erst nächstes?" war nicht sehr freundlich, aber eventuell Verständlich.

Daraufhin tickte Herr L. leicht aus und fragte entrüstet (ungefähr fünfmal), ob wir das Gespräch dann jetzt bitte auf einer normalen Ebene weiterführen können. Woraufhin ich ihm mitteilte, dass es mir sehr leid tue, aber ich nach nach 2 1/2 Wochen Dauerhinterhertelefoniererei und 5 Nachrichten, die ich bei seiner Sekretärin hinterlassen habe, verständlicherweise dezent irritiert bin. Das konnte er nun gaaaar nicht verstehen. Und außerdem habe er ja gar keine Nachrichten bekommen. Seine Sekretärin habe ihm nix gesagt. Ich teile ihm freundlch mit, dass dies nun wirklich nicht mein Problem, sondern das seiner Firma sei. Versteht er nicht. Und außerdem ich hätte doch seine Mailadresse gehabt. Und er hätte ja auch keine einzige Mail von mir bekommen. Außer der mit den Schimmelbildern (auf die hin er keine Rückmeldung zeigte). Wenn ich ihn hätte erreichen wollen, hätte ich ihm doch mailen sollen. Ahso. Ja. Ich seh schon. Ganz klar. Das er nicht erreichbar und seine Sekretärin taktisch passend unfähig ist, ist meine Schuld. Ich bin aber auch wirklich dumm. Da versuche ich doch tatsächlich mit ihm zu sprechen, wie mit einem echten Lebewesen, dabei hätte eine Mail an eine Mailadresse, wo meine Nachrichten scheinbar im Viagra-Spam untergehen, weil kein Lebenszeichen zurück kommt, natüüüüüüüüüüüüüüürlich ausgereicht. Der nette Herr L. wäre dann garantiert sooofort in Aktivitäten ausgebrochen. Sicher.
Kurz bevor wir uns gegeneitig anbrüllen beende ich das Telefonat und wünsche ihm noch einen schönen Tag.

Unsere nächste Aktion war dann erneut zum Telefonhörer zu greifen und für nächste Woche direkt einen Termin bei der Mieterberatung auszumachen. Mal sehen...

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