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pagan

Freitag, 20. Juli 2007

Lughnasadh – Lammas – Schnitterfest – Kornfest

Lughnasadh – Lammas – Schnitterfest – Kornfest

1.8.

Mit diesem lunaren Fest wird das sechste der acht Feste im heidnischen Jahreslaut gefeiert. Es ist – neben Mabon und Samhain – das erste Erntefest der beginnenden Herbstzeit, der Gott stirbt seinen Opfertod, um uns zu nähren.

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Die Bezeichnung Lughnasadh (gesprochen „Luh-nass-ah“) bedeutet übersetzt in etwa: „Lughs Erinnerung“ bzw. „Gedenken“. Lugh war ein pankeltischer Licht- und Feuergott. Er erscheint ebenso in der irischen Sagenwelt als ein Führer des geheimnisumwobenen Volkes der Túatha Dé Danann. Auch an diesem Festtag gibt es wieder große Feuer. Seltsamerweise werden– vielleicht weil der Erntebeginn damals mit Märkten einher ging an denen das Volk zusammen kam – zu diesem Datum traditionell auch gerne Handfasting-Rituale abgehalten.

Der Name Lammas leitet sich vom angelsächsischen „hlaf-mass“ bzw. englischen „loaf-mass“ ab, was soviel wie „(Brot-)Laib-Messe“ bedeutet und auf eine Brotweihe, bzw. Opferung der ersten Brote aus der neuen Ernte – zu Ehren von Korngott und fruchtbarer Göttin – hindeutet.

Wurde an Litha noch die strahlende, im Zenit befindliche Macht des lichtbringenden Gottes gefeiert, neigt sich nun das Jahr, bzw. das Leben in der Natur ganz, ganz langsam der dunkleren Seite zu. Das Jahresrad dreht sich in seiner Unendlichkeit weiter, das Ende der Herrschaft des Licht ist absehbar, der Sommer stirbt. Zu Mabon wird der Lichtbringer endgültig seine Reise in die Unterwelt antreten, zu Samhain dort angelangen.

Nicht nur der Sonnengott nimmt langsam Abschied vom noch lebendigen und erfüllten Jahr, auch die allumschlingende Göttin tritt wieder in einen Wandel, neben ihrem Aspekt der schwangeren, lebensschenkenden Mutter altert sie mit dem Jahreslauf, schwingt ihre Sichel und wird zur unerbittlichen Schnitterin. Mit dem ersten Korn das geschnitten wird, löst sich auch langsam die körperliche Verbindung von Göttin und Gott als Liebende. Das Korn fällt, mit ihm der Gott, der stirbt damit wir überleben, uns von ihm nähren können. Wir essen seinen Leib, damit wir leben können, sein Blut sichert im nächsten Jahr das Fortbestehen. Der Opfertod ist ein Glaubensaspekt auf dem auch der christliche Glaube grundlegend basiert. Neben dem Kreuzigungstod Christi kann man auch mit dem letzten Abendmahl („Und er nahm das Brot, dankte und brach`s und gab`s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird [...] Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!“ ) Vergleiche herstellen.


Assoziierte Farben: Noch immer herrschen die leuchtenden Farben des Sommers vor. Sonniges Gelb, Weizenkorn-Gold, Orange, Rot, Grün und Blau, vermischt mit leisen Herbsttönen.

Möglicher Altarschmuck: Roter Mohn, Kornblumen, Disteln, Rittersporn, Kornähren, Weizengarben, Haferbündel, Maiskolben, reife Früchte der Jahreszeit. Aus Getreide gewundene Kränze. Kornpuppen, die später dem Feuer übergeben werden. Sicheln, Schneide- „Schnitter-“Werkzeuge. In der Mitte des Altars ein Brot in Form eines Mannes, das rituell gemeinsam verzehrt wird.

Magischer Aspekt:
Das erste Korn, die erste Ernte des Jahres wird eingefahren. Auch im Übertragenen Sinne: Unsere Anfang des Jahres geplanten Projekte sollten jetzt langsam anfangen zu reifen. Sie hatten Zeit Wurzeln zu schlagen, sich zu verfestigen, ausgearbeitet zu werden, jetzt sollten sie langsam Früchte tragen, sichtbare, erste Ergebnisse aufzeigen. Wir genießen, aber nicht ganz so lautstark, sehen in unserem Geist die herandrohende dunkle Jahreszeit, betrachten unsere Ängste genau (Werde ich Erfolg haben? Wird mein Projekt scheitern?), um sie ablegen zu können. Ernte bedeutet auch Abschied, ein Ende, birgt aber auch den Samen des Neuanfangs der gesammelt, behütet und - zu rechter Zeit im nächsten Jahr gepflanzt- neues Leben entstehen lässt. In jedem Ende lebt ein Neuanfang, wir sehen, dass der Kreis des Lebens sich schließt. Rituale zum Loslassen sind an diesem Tag gut platziert.

Wer zu Ostara, wie damals vorgeschlagen, Sämerein besprochen und gepflanzt hat, kann nicht nur sinnbildlich ernten.

Speisen: Blutroter Wein im Kelch. Frische, aus der ersten Getreideernte gebackene Brote, mit eingeritzten Kornähren auf dem Laib. Ein großes Brot in Gestalt des Korngottes kann auf dem Altar liegen und nachher gemeinsam verzehrt werden. Dazu Butter, kräftige und dunkle Wildgerichte, frisches Obst, Backwerk aller Art, Honig, rote und schwarze Beeren (Himbeeren, Johannisbeeren usw.)

Quellen:
Janet & Stewart Farrar „Eight Sabbats for witches“
Starhawk „Der Hexenkult als Ur-Religion der großen Göttin“
Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers

Donnerstag, 21. Juni 2007

Litha – Mittsommer – Sommersonnenwende - Solstitium – Sommeranfang – Johannistag - Sommerweihnacht

21.6.

Beltaine-Altar (Zur Einstimmung auf Litha hier ein Bild unseres wunderschönen Beltaine-Altars)

Der Tag der Sommersonnenwende liegt meist zwischen dem 20. und dem 23.Juni. Im Jahr 2007 (und auch in den nachfolgenden Jahren) fällt Litha auf den 21.Juni. Mit dem solaren Litha wird das fünfte der acht Feste im heidnischen Jahreslauf gefeiert. Der Ursprung des Namens ist leider nicht wissenschaftlich geklärt.
Die Sommersonnenwende (Sonnenwende lat. Solstitium, Stillstand der Sonne) ist der Tag mit der längsten Licht- und kürzesten Dunkelheitsperiode und fällt mit unserem Sommeranfang zusammen. Es findet die Umkehr der Deklinationsbewegung der Sonne statt. Kurz gesagt: Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres, bevor die Lichtperiode langsam wieder an Kraft verliert und die Nächte länger werden. In den skandinavischen Ländern, wo es zur dieser Zeit kaum dunkel wird, wird dieser Zeitraum auch als „weiße Nächte“ bezeichnet.

Zu Ehrung des göttlichen Geliebten, des Sonnengottes, brennen heute Sonnenwendfeuer und Sonnenräder werden hinab gerollt. Der Lichtbringer ist auf dem Höhepunkt seiner strahlenden Macht. Eine gleißende blendende Corona umgibt ihn, bevor seine Macht wieder zu schwinden beginnt.
Die Natur reift, ebenso wie die Göttin in ihrer Gestalt als werdende Mutter. So wie die Saat des Feldes – und unsere Projekte – aufgegangen ist und die Fruchtstände saftig anschwellen lässt, so wölbt sich ihr fruchtbarer Leib langsam unter der wunderbar-lebendigen Last des ungeborenen Kindes, welches im dunklen Winter erneut als Lichtbringer die Welt erblicken und erleuchten wird.

In Skandinavien ist Litha – Mittsommer genannt – ein Volksfest und wird auch hier mit großen Feuern begangen. Bekannte heidnische Sonnenwendfeiern finden, unter anderem, im englischen Stonehenge und in Deutschland bei den Externsteinen statt.

Der 24. Juni, der christliche Johannistag – auch Sommerweihnacht genannt – ist ein Hochfest im liturgischen Kirchenjahr. Der Geburtstag von Johannes dem Täufers wurde rechnerisch ermittelt und ergab – äußerst passend, zumindest nach antiken Kalendern – das Datum der Sommersonnenwende.

Altes Brauchtum aus heidnischen Tagen hat hier in Form der Johannisfeuer überdauert, die vor (Hagel-)Schaden und vor Krankheit schützen sollten. Wie auch schon bei anderen Jahresfesten tritt hier der läuternde Aspekt des Feuers stark in den Vordergrund. Der Sprung über die Flammen reinigt und soll vor bösen Geistern und Dämonen schützen.

Assoziierte Farben: Leuchtende, kräftige Sommerfarben wie sonnenstrahlendes Gelb, Weizenkorn-Gold, feuriges Orange, flammendes Rot, frisches Grün und Kornblumen-Blau

Möglicher Altarschmuck: Rosen, Roter Klatschmohn, Kornblumen, Wiesen und Feldblumen, Früchte. Kränze, und Sträuße - gewunden aus Blumen, Kräutern, Eichenlaub und Kornähren als Schmuck für Altar und einen selbst.

Magischer Aspekt: Ein bodenständiges, lautes Fest, das die Götter, die Natur und natürlich die Menschen und ihre bisher im Jahr geleistete Arbeit feiert. Litha ist ein Fest zur Feier der Fruchtbarkeit der Erde, blickt aber schon – im Gegensatz zum reinen Genuss und zur kopflosen Ekstase zu Beltaine – hinter das Oberflächliche und in die Zukunft. Die arbeitsreiche Erntezeit und die erstarkende Dunkelheit wirft ihren Schatten. Ein guter Zeitpunkt für Divination und Schutzzauber. Es ist Zeit Energie zu sammeln und für die nahende Jahreszeit einzuspeichern. Die Sonne hat jetzt am meisten Kraft, ist stark und leuchtet jeden dunklen Winkel aus, bevor sie langsam wieder an Stärke verliert - der perfekte Zeitpunkt für Schutzzauber und um sich Instant-Sonnenkraft ins Haus zu holen, die dunkle Dinge von Menschen, Haus und Hof abhalten sollen.

Speisen: Bunt, chaotisch, reichhaltig, deftig, bodenständig und erdgebdunden – gerne auch scharf. Frisch gebackene Gebildbrote in Sonnen- und Spiralform, frisches Bier. Beerenfrüchte, Paprika, Chilis, Wildbraten,

Kräuterzauber:
In die Kräutersträuße hinein kann alles was Hexlein in die Finger fällt und womit es Assoziationen verbindet. Der Inhalt der Schutzbündel variiert von Hex zur Jahr. Es muss eine ungerade Anzahl an Kräutern sein, Minimum ist allerdings sieben. Die Bündel werden zu Litha neu geschnürt, die Sträuße vom letzten Jahr überantwortet man als Opfer dem reinigenden Lithafeuer.
Potentielle Kräuter wären: Holunderzweige (Schutz), Rosmarin (Erinnerung, Gedenken), Rosen (Liebe, Leidenschaft), Lavendel (innere Ruhe), Johanniskraut (starkes Schutzkraut, Weissagung, innere Harmonie), Beifuß (Weissagung, Gesundheit), Kamille, Salbei und Minze (Reinigung, Schutz der Gesundheit).

Quellen:
www.wikipedia.de
www.brauchtumsseiten.de
Meine Muse Irienne ;-)

Montag, 30. April 2007

Beltaine

merry meet ihr lieben...
heute abend fällt wieder heidnisches volk hier ein, um mit erdbeerkuchen, süßem wein und einem großen hexenkessel voller chili con carne und diversem knabberkrempel (absolute völlerei also *g*) Beltaine zu feiern.

Triskel
ob ihr nun den ersten mai, walpurgis, tanz in den mai, beltaine oder einfach nur liebe und leidenschaft begeht: ich wünsche euch einfach nur viel spaß, freude, und jede menge freunde dabei.

eure b.

Dienstag, 24. April 2007

Beltaine – Bealtaine - Beltane – Walpurgisnacht

30. April

Beltaine ist das vierte der acht heidnischen Jahreskreisfeste und – neben Samhain – eines der beiden Hauptfeste, da die Schwelle zur Anderwelt ist in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai besonders transparent ist. Es markiert den Beginn der warmen Sommerzeit, traditionell finden Riten zu Beltaine am Vorabend des ersten Mai statt – genau wie die noch lebendigen Volksbräuche „Tanz in den Mai“ oder das ausgelassene (Touristen-)Treiben auf dem Hexentanztanzplatz in Thale am Brocken oder die verschiedenen Bräuche rund herum um Maibaum und Maifeuer.

Dieses Bildeines wunderschönen Maibaums hat mir Nepthis netterweise für den Artikel zur Verfügung gestellt.

Der Name Beltaine – der auch heutzutage auch noch in Irland für den Monat Mai üblich sein soll – auf gälische „Bealtaine“ bzw. „Bealtuinn“ scheint übersetzt „Bel Feuer“ zu bedeuten und soll sich auf eine proto-gälische Gottheit Namens Bel, Beli, Balar, Balor bzw. die latinisierte Namensform Belenus beziehen, die wohl auch in Korrespondenz mit dem – schon in der Bibel Erwähnung findenden - Gott „Baal“ aus dem nahen Osten steht.Wobei „Baal“ im Grunde einfach nur „Herr“ bedeutet und als Bezeichnung für verschiedene männliche Götter gebraucht wurde.1

Die deutsche Bezeichnung „Walpurgisnacht“ leitet sich wohl von der heiligen Walburgis ab, deren Feiertag der 1. Mai ist – inhaltlich ist hier eher kein Zusammenhang zu sehen. Walburgis war eine engagierte Missionarin und Äbtissin eines Doppelklosters. Sie gilt heutzutage als Patronin der Bauern, ihr Segen wird gegen Krankheiten und Seuchen angerufen. Die Bilder der Hexen die an diesem Tag auf ihren Herrn, den „Gehörnten“ treffen und ihre Schwüre erneuern sind größtenteils auf die Christianisierung im Mittelalter und die daraus resultierende Negierung alles heidnischen und des gehörnten (Hirsch-)Gott des Waldes zu einem teufelsartigen Unding zurück zu führen.

Zu Beltaine gibt es viele in der Bevölkerung verankerte Maibräuche. Durch die Maifeuer ist es auch ein Feuerfest. Wieder findet sich hier ebenso der Aspekt der Reinigung – vor allem von Krankheiten. Feuer galt nicht nur bei Hexenverbrennungen als läuternd, das Vieh wurde an diesem Tag zwischen zwei Maifeuern hindurch getrieben um es so segnen zu lassen und im nachfolgenden Jahr vor Seuchen und Krankheiten zu schützen.
Neben dem Brauchtum des Aufstellens eines großen Maibaumes, ist es vielerorts auch üblich, dass junge Männer ihren Angebeteten eine junge Birke, oder zumindest einen Birkenzweig vor das Haus stellen, oder an ihrem Fenster anbringen. Ebenso ist es in einigen Gegenden scheinbar üblich aus den schönsten Mädchen der Umgebung die Maibraut zu küren – um sie dann an den Meistbietenden (der dann automatisch Maikönig ist) zu versteigern.

Zu diesem Fest reift die Göttin vom jungfräulichen Mädchen zur Frau. Es findet eine Transformation zur voll erblühten, fruchtbaren und lebensspendenden Frau statt, die sich an diesem Tag mit dem göttlichen männlichen Prinzip vereinigt. Das leuchtende, lebensbejahende Rot steht neben dem Vollzug der körperlichen Vereinigung und der Durchtrennung des Hymens ebenso für das Mondblut das zu fließen begonnen hat und so die lebensschenkende Kraft der Göttin und der Natur unterstreicht. Der Gefährte der Göttin schwängert sie an diesem Tag um zu Yul als der Lichtbringer durch sie neu wiedergeboren zu werden.

Im Gegensatz zu den eher besinnlichen und in sich gekehrten Festen des Jahresanfangs ist Beltaine ein sehr erotisches, fleischliches, erdgebundenes, lautes und bauchlastiges Fruchtbarkeitsfest, fast vergleichbar mit einem dionysischen Bacchanal. Es ist eine Spirale voller Tanz, Feier, Überfluss, Maßlosigkeit und ohne ein Denken an den Morgen oder das Danach. Es steht für reinen Genuss und Hingabe im Namen der Vereinigung der Götter, der Befruchtung der Natur von der wir später zehren werden, ohne Gedenken an das was war oder sein wird. Es ist ein wildes (er)leben im Augenblick.

Viele der heute noch üblichen Bräuche erinnern nicht nur unterschwellig an die Sinnlichkeit und ungezügelte Leidenschaft die diesem Festtag inne wohnt. So gelten die vielerorts aufgestellten Maibäume nicht nur als eventuelle Erinnerung an Yggdrasil die Weltenesche, sondern vor allem als Phallussymbole, die an ihnen hängenden Maikränze sind als Vulva interpretierbar. In früheren Zeiten fanden bei den spielerischen Bändertänzen um den Maibaum herum junge Paare zusammen, man sprang ebenso gemeinsam über die Maifeuer und im heidnischen Bereich ist dieser Tag ein beliebtes Datum für Handfasting-Zeremonien.(einjährige Ehe).

Laut Janet und Stewart Farrar soll es im alten heidnischen Irland Tradition gewesen sein, dass kein Maifeuer im ganzen Land brennen durfte, bevor nicht der Ard Ri, der Hochkönig in auf einem Hügel Tara das Feuer, als Symbol für seinen Herrschaftsanspruch entzündet hat. Der christliche Heilige St. Patrick – heutiger Schutzpatron Irlands – besaß einen großen Sinn für Dramatik und religiöse Symbolkraft, als er im Jahr 433 laut historischen Erzählungen auf dem 10 Meilen entfernten „Sloane Hill“ eigenmächtig das Feuer entzündete. Stärker (und brutaler) als hiermit hätte er seinen Anspruch auf den Thron der spirituellen Führerschaft ganz Irlands nicht vedeutlichen können. 2

Assoziierte Farben:
leuchtendes Rot für das fließende Blut und die segensreiche Fruchtbarkeit der Göttin, Weiß für die Reinheit, kräftiges Grün als vitale und potente männliche Farbe für den Gott.

Möglicher Altarschmuck:
Geschmückte kleine Maibäumchen und/oder (Birken-) Zweige mit roten, grünen und weißen Bändern umwundene Kränze, Kerzen in den entsprechenden Farben. Blüten und Früchte aller Art, Figurinen von Fruchtbarkeitsgöttinnen, Spiralmuster (gezeichnet, oder aus einer roten Schnur gelegt) als Sinnbild für den sich wiederholenden Kreislauf. Längliche Steine, Hölzer, Nüsse als phallischer, männlicher Aspekt.

Magischer Aspekt: Die ansteigende Energien, die schon an Ostara zu spüren waren, brechen und bersten an diesem Tag aus Natur und Menschen hervor. Während Göttin und Gott sich vereinigen feiern wir ein berauschendes, eruptiv-wildes Fest in ihrem Namen. Beltaine ist kein kopflastiger Feiertag, sondern ausgelassene Extase.

Speisen: Süße rote, grüne und weiße Speisen und vor allem viel davon! Roter Erdbeerkuchen, rote Grütze, roter Wein, süßes und klebriges Gebäck aller Art. Frischer grüner Spargel, ertränkt in üppigen Saucen.

Übung:
In Reminiszenz an die sinnlichen Bändertänze der Jugendlichen rund um den Maibaum wählt man bunte Schnüre oder Bänder in den Farben die man mit seinen Wünschen assoziiert (zum Beispiel Blau für Treue, rot für Liebe und Leidenschaft, Gold und Silber für Erfolg usw.) und fertigt daraus (während des Rituals) ein Band in welches man seine Wünsche einflechtet und dann das nachfolgende Jahr bei sich tragen kann.

Quelle: Janet & Stewart Farrar, "Eight Sabbats for Witches", Phoenix Publishing Inc., 1988

Montag, 26. März 2007

Ostara - the rite

Und hier gibt es Bilder von unserem Ritual am Samstag. Dabei waren Nephtis, she_dunadan, cev & meine grazile Wenigkeit. ;-)
Das hier ist unser wunderschöner Altar in der Komplettansicht:
Altar-komplett

Und hier ist nochmals eine Nahaufnahme.
Altar-makro

Ein Bild von der anschließenden opulenten Orgie danach haben wir leeeeeider vergessen zu machen.. *hust hust* Aber es war alles wirklich ausgesprochen lecker (udn viel zu viel-... *duck*)

Zum Ritual selbst...ich halte mich persönlich ja immer für jemanden der relativ bodenständig ist, keine dämliche Eso-Tussi, die alles und jedes überinterpretiert und in jedem Radio-Jingle den der Wind zu ihr treibt direkt Elfengesang aus der Anderswelt vermutet.

Und ich (ich spreche hier nur für mich persönlich und meine Rolle bei sowas) bin diesen sehr pathetischen, ellenlangen, superformalen Anrufungen eher abgeneigt. Bei anderen klingt das toll, ich komme mir bei sowas immer ein wenig... dumm vor. Aber na gut: Fake it, till you make it..? Oder so? Außerdem muss man ja auch lernen über seine inneren Schatten zu springen.

Diesmal hatte ich also die Evokation der Göttin übernommen (und ich fand sie gar nicht mal schlecht. so.) Ein bissel gackerig trug ich sie also vor (naja gut, passt ja zu Eostrae *boak*), an meinen rettenden Zettel geklammert (nein, ich konnte sie nicht auswendig, hatte sie ja erst ne halbe Stunde vorher geschrieben *liebreizend lächelt*),mit schwitzigen Händen, froh und erleichtert es hinter mich gebracht zu haben ohne mich total dämlich anzustellen und zu verhaspeln stand ich dann da.

Und wurde etwas überrascht von einer Art Gänsehaut, die sich wie eine langsame Welle von meinen Füßen aufwärts bis zu meinem Scheitel zog, jedes Glied entlang tastete, bis in meine Finger rollte und wieder zurück wanderte. Meine Arm- und Nackenhaare stellten sich auf und ich musste in dem Moment mit Tränen kämpfen. Nicht vor Trauer oder so, sondern einfach weil ich "bewegt" war. Ein Gefühl als ob man eine wunderschöne Landschaft ansieht, oder unten in einem riesigen , gewaltig und kunstvoll wirkendem Kirchenschiff steht.
Ich muss irgendeinen komischen Laut von mir gegeben haben, während ich verwirrt mein Genick abtastete, denn she blickte mir dann ebenso verwirrt entgegen. *g*


Göttliche Erfahrung oder nur göttliche Gänsehaut? (Meine Göttin, was bin ich heute frevlerisch...aber im Nachhinein und mit der Zeit des Zweifels droht ja vieles immer so leicht zu verblassen... Aber die Zeit und die noch zu sammelnde Erfahrung wird es - denke ich - mir ebenso irgendwann zeigen. :-))

Donnerstag, 22. März 2007

Ostara - preparations

gestern abend ging es - pünktlich zu ostara - zu nephtis.
zwar hatten wir viel spaß, haben viel gelacht (vor allem über die auswirkungen des frühlings *fg*) und viele leckere dinge in uns rein gestopft (naja gut, bis auf die folie die an diesem sesamzeugs fest klebte - die war nicht wirklich bekömmlich..) - aber der eigentiche sinn des gestrigen treffens war die vorbereitung des rituals am samstag.

dann haben wir alle (wow, wir ganzen vier diesmal) nämlich genug zeit und muße für diesen feiertag. ich bin mir sicher die götter sehen das nicht ganz so eng. ;-) wir waren ja auch ganz dolle fleißig gestern beim zusammentragen von ideen. mal sehen ob wir die alle umgesetzt kriegen.

freue mich schon total (cev auch, besonders auf den met von spiral dancer, den ich extra für ostara vor ihm weggesperrt äh.. den wir problemlos aufgehoben haben auch wenn sich die augen gewisser leute förmlich an der flasche festsaugten *unschuldig lächelt*) - befürchte allerdings, dass unser altar von dutzenden von porzellanhasen heimgesucht werden wird *wild nach osterdeko kram*

zudem war gestern auch newroz - muss meinem dad heute nochmal nachträglich gratulieren, gestern habe ich ihn nicht mehr erwischt.

also an das ganez heidnische pack das hier teils mitliest: ich hoffe ihr hattet/habt noch viel Spaß mit Ostara. :-)

blessed be

Montag, 12. März 2007

Ostara – Eostrae – Frühjahrsäquinoktikum - Frühlingstagundnachtgleiche.


21.März


Das schwer umstrittene Ostara liegt genau auf dem astronomischen Frühlingsbeginn, der dieses Jahr am 21.3. statt findet. Zur Tagundnachtgleiche halten Licht und Dunkelheit sich die Waage. Es ist ein kurzer Moment des Gleichgewichts der aber zur Herrschaft des Lichts, zur hellen Jahreszeit, führt.
Mit diesem solaren Fest feiern wir das dritte der acht Feste im heidnischen Jahreslauf. Ostara hat seine umstrittenen Wurzeln aber nicht nur im anglo-sächsischen Bereich, so gab es um die Zeit des 22-25 März herum rituelle Festivitäten zu Ehren der phrygischen Göttin Kybele und ihres Sohnes/Geliebten Attis.1

Ostara ist nicht nur ein neuheidnischer Festtag, sondern vor ein von Jakob Grimm hergeleiteter Name für eine germanische Frühlingsgöttin deren Existenz nicht wirklich geklärt ist. Grimm hat Ostara, bzw. Eostrae nicht erfunden, sondern bezieht sich als Quelle auf die Schriften des angelsächsichen Mönches und Kirchenhistorikers Beda.
Ostara wird durch die Lichtsymbolik der erstarkenden Sonne auch mit Aurora, bzw. Eos der Göttin der Morgenröte in Verbindung gebracht. Durch die Fruchtbarkeitsriten dieses Tages aber auch als germanische Entsprechung für den Aspekt der nordischen Freyja als Liebesgöttin. Die historischen Quellen und wissenschaftlichen Meinungen zu Ostara sind recht verwirrend und allesamt umstritten, wahrscheinlich ist es, dass es sich bei dem Ursprung Eostrae um eine Matrone, bzw. geografisch begrenzte kleine Fruchtbarkeitsgöttin handelte, die etwas überinterpretiert wurde.
Nach heutigem Forschungsstand läst sich leider nicht genau klären, ob es jemals eine Göttin namens Ostara /Eostre wirklich gab. Interessant ist allerdings, dass sich Grimms hergeleiteter Name in Deutschland oft als Flur- und Ortsname wieder findet (z.B. Osterode im Harz, Osterfeld in Westfalen).2

Der junge Sonnengott und die Göttin in ihrer Ausprägung als jungfräuliches Mädchen begegnen sich an diesem Tag zum ersten Mal. Sie sind dabei ihre Persönlichkeiten und ihre Kraft zu entfalten, die große Vereinigung zu Beltaine wirft schon ihren bezaubernden, anziehenden Schatten auf das noch junge und unberührte Paar. Es ist eine Zeit der jugendlichen Leichtigkeit und des Flirtens. Der Frühling ist da und pulsiert nicht nur durch die Adern von Flora und Fauna, sondern auch durch die der Menschen.

Es ist die Zeit der ersten Aussaat, Segnung der Felder, Zeit um neue Projekte tatkräftig anzugehen.
Selbst in unserem naturfernen Großstadtleben merken wir, wie sich die neuen Geister regen. Die ersten Dinge können im Garten getan werden, Hecken und Bäume werden zurück geschnitten, die ersten Dinge im Frühbeet gepflanzt und die Strahlen der Sonne genossen.

In einigen paganistischen Traditionen wird davon ausgegangen, dass die große Hochzeit in Form einer Vereinigung schon jetzt zwischen Gott und Göttin vollzogen wird , es ist aber wohl davon auszugehen, das dies wohl mit Regionen im Zusammenhang steht, in denen der Frühlingsbeginn früher einsetzt. Landstrich in denen die Natur erst voll in den Folgemonaten erwacht, sehen hier eher Beltaine als Datum für die Vereinigung an.3

Archaisch anmutende Bräuche mit Osterfeuern, oder brennenden Osterrädern die von Hügeln hinab gerollt werden gelten an diesem Tag als Sinnbild für das Sonnenrad, das nun endgültig die Herrschaft über das Leben zurück erlangt und die winterliche Todesstarre vertreibt. Das Leben hat über den tödlichen Winter gesiegt. Das Leben hat den Tod verschlungen und das Jahresrad beginnt sich nun rasant in seinem unendlichen Lauf zu drehen während es Natur und Menschen in seinen Tanz zieht. Eine Zeit des Übermut, der Freude.

Hase und Ei als gelten um Oastara als typisches Fruchtbarkeitssymbol. Angeblich soll dies auch darauf zurück zu führen sein, dass in der Zeit des Frühlings (und zwar nur dann) der Mond einen hasenförmigen Fleck aufweist. Das Eier und Hasen gerade zu dieser Jahreszeit (und nicht zum Beispiel zu Beltaine) als Sinnbild für die Fruchtbarkeit an allen Orten auftauchen liegt wohl an der bäuerlichen Lebensweise der Menschen damals, die uns heutzutage kaum nachvollziehbar erscheint. So war es für die Menschen damals ein sichtbares Zeichen des Frühlings, wenn die Hühner wieder anfingen Eier zu legen. Dank diversen Supermärkten und ausgeklügeltes Geflügelzucht, werden wir nämlich heutzutage nicht mehr mit der biologischen Uhr der Federviehs konfrontiert, denn eigentlich legen Hühner im Winter (so gut wie) keine Eier. Da es im Winter zu kalt zur Fortpflanzung ist und um potentielle Küken auszubrüten, respektive das Huhn seine Ressourcen schonen muss, um die kalte Jahreszeit zu überstehen stellen unsere domestizierten Frühstücksei-Lieferanten (in natürlicher Umgebung, nicht in Legebatterien) bei schwindendem Tageslicht genauso schwindend ihre Arbeit ein. Ein sich ebenso häufig vermehrendes Tier ist der Feldhase (der sich inzwischen leider auf der Liste der bedrohten Tierarten befindet). Die Häsin kann 3-4 mal im Jahr 2 – 4 Junge werfen. Die ersten Jungtiere erblicken auch im März das Licht der Welt.

Frühling ist also – ganz simpel formuliert – die Zeit, wenn die Natur anfängt zu knospen, die Tage länger werden, Hühner Eier legen und neugeborene Hasen über die Wiesen hüpfen. Wie es der Zufall so will – alles Ereignisse, die sich um die Frühlingstagundnachtgleiche herum abspielen, Zusammenhänge die dem eng mit der Natur lebenden Menschen aufgefallen sein dürften und sich in seinen Festen widerspiegelte und auch in christliches Brauchtum übernommen wurde.

Auch in Form von Bauernregeln hat dieses Wissen bis heute überlebt: „Halt den Samen jetzt parat für die erste Frühjahrssaat.“ und „Siehst du im März gelbe Blumen im Freien, magst du getrost deinen Samen streuen.“

Das christliche Ostern – für die meisten christlichen Gruppierungen ist es wegen Jesu Auferstehung und der Sündenvergebung das wichtigste Fest - ist eines der wenigen nach dem Mond ausgerichteten Feste und somit ein beweglicher Feiertag. Der Tag des Osterfests (Ostersonntag) errechnet sich durch den ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn, ist also im Gegensatz zum verwandt erscheinenden Ostara im Zeitraum relativ stark variabel.

Im christlichen Bereich: Auch hier erwacht der Lichtbringer, der Sonnengott zu neuem Leben: Jesu Auferstehung von den Toten. Es ist ein Fest der unfassbaren Freude, der Veränderung und neuen Form der Kraft. Ein interessanter(und aus heidnisch-ketzerischer Sicht pikanter) Aspekt ist, dass der Wiederauferstande zuerst auf Maria Magdalena trifft.
Auch im Christentum haben rund um Jesus Christus natürlich archaisch anmutende Feuerbräuche überlebt. In der Liturgie der Osternacht durchleben die Gläubigen zunächst bewusst die Passion Christi. Den Tod und die darauffolgende Wandlung und Wiederkehr in das Leben. Mit in der Kirche brennenden Osterkerzen werden später die Osterfeuer entzündet. In der Jerusalemer Grabeskirche ist die geheimnisvoll-mystische Entzündung des Osterlichts im heiligen Grab das zentrale Ereignis der Osterfeierlichkeiten. Das Licht – Sinnbild für Glaube, Hoffnung und Ewigkeit, wird von den Gläubigen aufgenommen und in die Häuser der Stadt getragen.4

Die biblische Erzählung erinnert den obektiven Betrachter doch wieder sehr stark an heidnische Überlieferungen und Ansichten des Gottes. Das jüdische Passah-Fest findet zur gleichen Zeit statt.

Assoziierte Farben: Grün, Gelb und leuchtendes Rot zur Darstellung von pulsierender Lebenskraft und -Saft, sowie für das Element Feuer / die Sonne. Rot kann hierbei auch für das frische Mondblut der jungen Göttin stehen, ein Zeichen für ihr Frau-werden und ihren sich wandelnden Leib und dessen erwachende Fruchtbarkeit.

Möglicher Altarschmuck: Frisches Grün und Frühlingsblumen, Primeln, Hyazinten, Osterglocken, Traubenhyazinthen, (rot gefärbte) Eier, Gebildbrot, Osterfiguren (Hasen, Hühnchen, Nester etc.), Sonnendarstellungen

Magischer Aspekt: Gott und Göttin begegnen sich hier zum ersten Mal. Der Winter ist besiegt, wir feiern lautstark das Leben welches die eisige Erstarrung endlich abgeworfen hat, tanzen und genießen die freie Jahreszeit aufbrodelnden Gefühle. Die Stimmung ist nicht mehr besinnlich und in sich gekehrt, sondern die Energie kann endlich tatkräftig ins außen strahlen. Die lang gehegten Pläne aus den dunklen Ruhemonaten werden jetzt endlich aktiv umgesetzt. Die Saat wird in fruchtbare Erde gepflanzt um aufzugehen und unsere Projekte gedeihen zu lassen.

Speisen: Gebildbrote in Form von Sonnenrädern, Osterlamm aus Teig, Geflochtene Hefezöpfe mit eingebackenen bunten Eiern. Frische Kräuter, Frühlingsgemüse wie z.B. Radieschen, Rettich, Kohlrabi, Rosenkohl, knackige grüne Salate (Eisberg, Blattsalat, Feldsalat), Spinat, Lauch, Frühlingszwiebeln etc.. Milch- und Eierspeisen in allen Variationen.

Übung: Eine Jahresaufgabe! Nutze die Jahreszeit und säe etwas in deinem Garten, zum Beispiel ein erdverbundenes Gemüse wie Karotten/ Radieschen. Selle dir vor, wie deine Wünsche, Ideen und Pläne die du gefasst hast genauso gedeihen wie die Pflanzen die du im Laufe der Monate hegst und aufziehst.

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